Immer wieder höre ich in meinem Umfeld die typischen Klischees zu Kreativität. Heute habe ich mir mal 5 der häufigsten Klischees, denen ich immer wieder begegne, rausgesucht und verrate euch, was es wirklich mit diesen auf sich hat.
Mythos Nr. 1 : "Kreativ ist man oder ist man eben nicht."
Viele Leute denken "Es gibt die Kreativen und es gibt die Anderen.". Meiner Meinung nach ist jedoch dieses Schubladen-Denken völlig überholt. Jeder kann kreativ sein. Verschiedene Faktoren fördern oder hemmen Kreativität, beispielsweise externe Umgebungseinflüsse. Auch menschliche Charakterzüge beeinflussen das Maß der Kreativität.
Vielen ist zudem auch nicht klar, dass Kreativität erlernbar und trainierbar ist. Es gibt unzählige Kreativitätstechniken und Tipps, die zum Generieren neuer Ideen helfen können. Zudem kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass regelmäßige Übung die Kreativität fördert. Je intensiver man sich mit dieser Thematik beschäftigt, desto leichter und schneller fallen einem Ideen ein.
Was ich zudem oft in meinem Umfeld beobachten kann, ist, dass sich viele Leute nicht trauen, kreativ zu sein. Denn es bedarf schon etwas Mut und die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen. Schließlich kann eine kreative Idee auch während der Ausarbeit missglücken. Hierbei hilft nur eins: Sich einen Ruck geben und einfach anfangen!
Mythos Nr. 2 : "Druck fördert Kreativität."
Diese Aussage ist absolut falsch. Zeitdruck ist mit unter einer der schädlichsten Umgebungseinflüsse für kreative Ideen. Wer ständig mit Blick auf die Uhr versucht, kreativ zu sein, wird sich schwer tun, alternative Ideen zu entwickeln.
Sinnvoll ist es, sich für das Erledigen von Aufgaben einen gewissen zeitlichen Rahmen zu setzen. Vor allem für perfektionistisch veranlagte Menschen kann dieser zeitlicher Umfang notwendig sein, um sich nicht in Details zu verstricken. Wichtig ist jedoch, dass dieser zeitliche Umfang keinen Druck erzeugt und diese Zeitdauer nicht im Fokus steht. Getreu dem Motto "Gut Ding will Weile haben.".
Mythos Nr. 3 : "Kreativität hat nur etwas mit Kunst zu tun."
Viele Leute denken, dass alle kreative Menschen im künstlerischen Bereich arbeiten oder eine Begabung darin haben.
Dabei kann man fast in allen Lebensbereichen kreativ sein: Beim improvisierten Kochen, bei dem Gestalten der Zimmerdeko, bei der Gartengestaltung, bei einer technischen Zeichnung, beim Tischdecken für ein besonderes Fest, beim Gestalten eines Fotobuchs, beim Vorbereiten einer Rede oder einer Präsentation, beim Erzählen einer Geschichte, beim Ausarbeiten einer Geschäftsidee, beim Reparieren....die Liste kann noch ewig so weitergefüht werden. Wichtig ist nur, eine offene und aufgeschlossene Grundeinstellung, die entsprechenden fördernden Umgebungbedingungen und die Lust und Disziplin an der Sache selbst dran zu bleiben.
Mythos Nr. 4 : "Kreativität heißt, bahnbrechende Ideen zu erfinden."
"Kreativ sein" wird heutzutage von vielen Menschen sehr hoch definiert. In deren Vorstellung erfinden die richtig kreativen Menschen das Rad neu. Was viele nicht wissen, ist, dass fast alle bekannten Innovationen in einem Zeitraum von mehreren Jahren oder sogar Jahrhunderten entwickelt wurden, und dass daran viele Menschen mitgewirkt haben. Beispielsweise wird bei der Erfindung des Telefons oft nur der Engländer Alexander Bell erwähnt, der letzten Endes auch die Innovation weltweit bekannt machte. Dass dieser jedoch auch nur bereits bestehende Innovationen und Ideen seiner Kollegen weiterentwickelt, verändert und erfolgreich vermarktet hat, wissen die Wenigsten.
Diese eingefahrene Gedankenschiene, dass beim Kreativsein nur bahnbrechende Ideen herauskommen sollen, lässt den Druck massiv ansteigen. Logischerweise haben dann diese Leute eine große Hemmschwelle davor, überhaupt erst anzufangen. Das Risiko, dieses unerreichbare Ziel zu verfehlen, ist enorm hoch.
Aus dem Grund bedenkt bitte: Auch eine Veränderung, Variation, Abwandlung ist letztlich Kreativität. Oder auch, sich von etwas inspirieren zu lassen und daraus etwas Neues zu entwickeln.
Mythos Nr. 5 : "Kreative Menschen müssen nicht für gute Ideen arbeiten. Sie fallen ihnen ganz von alleine ein."
Ähm - nein. Wie bereits schon erwähnt, gibt es mehrere Faktoren und Umgebungseinflüsse, die Kreativität fördern. Klar ist jedoch auch, dass kreative Ideen nicht wie am Laufband produziert werden können. Oftmals hilft es, Abstand zu dem Thema zu gewinnen. Denn die besten Ideen bekommt man meistens dann, wenn man gar nicht damit rechnet.
Generell ist es falsch zu glauben, kreative Ideen wären auf Knopfdruck abrufbar. Manchmal
fallen einem sofort gute Ideen ein. Manchmal dauert es Tage oder sogar Wochen. Ein Patentrezept für augenblickliche Kreativität gibt es leider nicht.
Dazu kommt, dass allein gute Ideen nicht reichen, bis zur Ausarbeitung ist ein langer Weg. Oft gibt es unerwartete Hindernisse oder Herausforderungen, die weitere kreative Improvisationen erforderlich machen.
Ein schönes, hierzu passendes Zitat von Thomas Edison, dem Erfinder der Glühbirne, lautet "Genius is 1 % inspiration, 99 % perspiration", was soviel bedeutet, dass es nur 1 % Eingebung für eine gute Arbeit bedarf. Die restlichen 99 %
sind harte Arbeit.
Ich hoffe, ihr konntet neues Wissen aus diesem aufgedeckten Mythen mitnehmen und seid jetzt neu inspiriert und motiviert, eurer Kreativität freien Lauf zu lassen!
Schreibt mir gerne einen Kommentar, wenn ihr zu diesen Themen noch eine Frage habt oder eure Erfahrungen austauschen möchtet.
Bis dann,
eure Karin
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